Donnerstag, 26.09.2024, 20 Uhr
Demontage der Erinnerung. Der Umgang mit dem jüdischen Kulturerbe - Vortrag von Prof. Dr. Peter Seibert
Grundlage für den Vortrag von Prof. Seibert ist folgendes Buch:
Peter Seibert: Demontage der Erinnerung. Der Umgang mit dem jüdischen Kulturerbe nach 1945. Berlin, Metropol 2023. 400 S. Geb. 28,00 €
In einem erschreckenden Ausmaß wurden in den beiden deutschen Nachkriegsstaaten die nach den Verwüstungen der NS-Zeit noch erhalten gebliebenen baulichen Überreste der jüdischen Geschichte zerstört. Die Gründe dafür reichen von nicht entschuldbarer Gedankenlosigkeit, Respektlosigkeit gegenüber den Ermordeten und Vertriebenen bis zu offenem Antisemitismus. Peter Seibert beschreibt diesen Umgang mit dem deutsch-jüdischen Kulturerbe – ein Umgang, der zugleich die Erinnerung an das Leben der Juden in Deutschland wie an die Verbrechen an ihnen demontiert.
Peter Seibert, geb. 1948, Studium der Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität des Saarlandes und an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Promotion im Fachgebiet „Literatur der Frühen Neuzeit“ über vorreformatorische Reimliteratur, Wissenschaftlicher Assistent bei Helmut Kreuzer an der Universität-Gesamthochschule Siegen, 1987 Habilitation, 1991 Berufung auf einen Lehrstuhl im Fach Germanistik an der Universität Siegen, von 2001 bis 2013 Professur am Institut für Gerrmanistik an der Universität Kassel
Lange Zeit war an die Professur von Peter Seibert die „Grimm“- Professur als eine Poetik-Professur angebunden. Zudem verantwortete er die jährliche Besetzung der „Karl-Rosenzweig-Professur“ mit, die jeweils an jüdische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben wurde.