Rombo - Esther Kinsky stellt ihren Roman vor
Esther Kinsky: Rombo. Roman. Suhrkamp 2022. 267 S. Geb. 24,00 €
Der Roman erscheint Mitte Februar.
Im Mai und im September 1976 erschüttern zwei schwere Erdbeben eine Landschaft und ihre Bevölkerung im nordöstlichen Italien. An die tausend Menschen sterben unter den Trümmern, Zehntausende sind ohne Obdach, viele werden ihre Heimat, das Friaul, für immer verlassen. Die Materialverschiebungen infolge der Beben sind gewaltig, sie bilden neues Gelände, an denen sich die Wucht des Eingriffs ablesen und in die Begriffe der Naturkunde fassen lässt. Doch für das menschliche Trauma, für die Erfahrung der plötzlich zersprengten Existenz, lässt sich die Sprache nicht so einfach finden.
In Esther Kinskys neuem, noch vor Erscheinen preisgekröntem Roman berichten sieben Bewohner eines abgelegenen Bergdorfs, Männer und Frauen, von ihrem Leben, in dem das Erdbeben tiefe Spuren hinterlassen hat, die sie langsam zu benennen lernen. Von der gemeinsamen Erfahrung von Angst und Verlust spleißen sich bald die Fäden individueller Erinnerung ab und werden zu eindringlichen und berührenden Erzählungen tiefer, älterer Versehrung.
Esther Kinsky wurde 1956 in Engelskirchen geboren und wuchs im Rheinland auf. Für ihr umfangreiches Werk, das Übersetzungen aus dem Polnischen, Russischen und Englischen ebenso umfasst wie Lyrik, Essays und Erzählprosa, wurde sie mit zahlreichen namhaften Preisen ausgezeichnet.
Auszeichnungen:
Warwick Prize for Women in Translation 2021 (Longlist)
W.-G.-Sebald-Literaturpreis 2020
Christian-Wagner-Preis 2020
Erich Fried Preis 2020
Preis der Leipziger Buchmesse 2018
Internationaler Hermann-Hesse-Preis 2018
Düsseldorfer Literaturpreis 2018
Karl-Dedecius-Preis 2011
Paul-Celan-Preis 2009