Dienstag, 04.06.2024, 20 Uhr

Wie kommt ein Jude in den Himmel? Ein religionsgeschichtlicher Abriss zur Eschatologie im Judentum - Vortrag von Dr. Mordechai Lewy 
 
Wie berechnen Juden die Endzeit und was denken sie über das Ende der Welt im Diesseits, wie gestaltet sich die nächste Welt im Jenseits? Seit wann glauben Juden an die Auferstehung der Toten und wie kommt man überhaupt in den Himmel bzw. in die Hölle? Was bedeutet für Juden Erlösung und welche Rolle spielt dabei der Messias? Da im talmudischen Judentum eine Abneigung gab, das Ende der Welt zu errechnen, konnte sich auch keine Doktrin entwickeln. Trotzdem befassten sich Rabbiner durch die Jahrhunderte paradoxerweise mit eschatologischen Fragen. Der Vortrag wird versuchen eschatologische Themen im Judentum systematisch zu erfassen und sie im religionsgeschichtlichen Kontext einzuordnen. Die marginale Rolle der Eschatologie in Jüdischen Glaubensrichtungen (ausgenommen gewisser Strömungen des modernen politischen Messianismus) steht schließlich im Gegensatz zu der historischen Bedeutung des eschatologischen Denkens in christlichen Denominationen.

Botschafter a.D. Dr. Mordechay Lewy studierte Mediävistik in Jerusalem und promovierte an der Goethe-Universität Frankfurt. Er arbeitete im diplomatischen Dienst und war zuletzt Botschafter Israels im Vatikan.

Zuletzt ist von ihm folgendes Buch erschienen:
Mordechay Lewy Der apokalyptische Abessinier und die Kreuzzüge. Wandel eines 
frühislamischen Motivs in der Literatur und Kartografie des Mittelalter. Beiträge zur Erforschung des Alten Testaments und des Antiken Judentums. Verlag Peter Lang 2018. 448 S., 90 Abb. Geb. 79,95

Dieses Buch hat Herr Dr. Lewy 2019 in der Buchhandlung vorgestellt.



Zusätzliche Informationen