„Hitlers Hollywood“ - Dokumentarfilm von Rüdiger Suchsland über das Kino der NS-Zeit. Einführung: Uwe Appelbe
 
Verführende Bilder – „Hitlers Hollywood“ Filmvorführung und Vortrag

Verführen Bilder? Kann man mit dem Kino Massen beeinflussen, vielleicht sogar indoktrinieren? Die Nationalsozialisten glaubten es; sie hielten das Kino, neben dem Radio, für das entscheidende Propagandainstrument. Trotzdem drehte man in Nazi-Deutschland vorwiegend Revue- und Unterhaltungsfilme. Es entstanden Filme, die in ihrer Ästhetik noch über das Ende des Terrorregimes hinaus wirken sollten. Was waren das für Filme und waren sie in ihrer Anschauung wirklich so harmlos, wie sie schienen?
Filmkritiker und Dokumentarfilmer Rüdiger Suchsland untersucht in seinem Filmessay „Hitlers Hollywood“ das Verhältnis zwischen den schönen Filmbildern und der NS-Diktatur. Dabei folgt er
der Argumentation Siegfried Kracauers, dem entscheidenden Filmkritiker der 20er- und 30er-Jahre, der die Verbindung zwischen den Filmen, die sich die Menschen im Kino damals anschauten, und der jeweils vorherrschenden politischen Kultur auslotete. Für Kracauer führte der Weg, wie er in seinem gleichnamigen Hauptwerk darlegte, „Von Caligari zu Hitler“.
In einem einleitenden Vortrag wirft Uwe Appelbe einen Blick auf die damalige deutsche Filmkultur und deren Gleichschaltung unter den Nationalsozialisten.

Zu den Personen:

Rüdiger Suchsland, Jahrgang 1968, studierte Geschichte und Philosophie in München und begann anschließend als Kulturjournalist für verschiedene Publikationen zu arbeiten. 1997 wurde er Redakteur des in München ansässigen Online-Filmmagazins Artechock. Ab 1998 konzentrierte er sich auf die Bereiche Filmkritik und Popkultur; zu seinen weiteren Schwerpunkten gehören Geschichte und Ostasien. Als freier Autor war (und ist) er unter anderem für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Telepolis, die Berliner Zeitung, die Welt, den Filmdienst und den Deutschlandfunk tätig. Sein Debüt als Regisseur gab Rüdiger Suchsland mit dem Dokumentarfilm "Von Caligari zu Hitler", über das deutsche Kino der 1920er Jahre. (aus filmportal.de)


Uwe W. Appelbe, Jahrgang 1964 arbeitet als literarischer und filmhistorischer Autor, Dozent und Kurator von Filmreihen. Im Sommer 2021 erschien sein Roman „Sterbende Stadt“. Im Frühjahr 2024 wird sein Roman „Ein sanfter Mann“ veröffentlicht. Seit 1990 erscheinen seine Texte in Literaturzeitschriften, Anthologien, Filmzeitschriften und Magazinen.

„Wie sollten, und wie können wir damit umgehen, dass es Kinofilme gibt, die moralisch-politisch abstoßend und unentschuldbar sind, deren künstlerischer Wert und technisches Können sich zugleich aber nicht von der Hand weisen lassen?“ fragt sich Regisseur und Kritiker Rüdiger Suchsland („Von Caligari Zu Hitler“) und legt damit den Nährboden für seinen neuen Kinodokumentarfilm HITLERS HOLLYWOOD.

Dass das NS-Kino ein von rigider politischer und kultureller Zensur unterworfenes Kino war, ist bekannt, doch was verrät uns das nationalsozialistische Kino über das Dritte Reich und seine Menschen? Mit seiner neuen Regiearbeit HITLERS HOLLYWOOD widmet sich Rüdiger Suchsland dem Deutschen Kino im Zeitalter der Propaganda 1933 – 1945, hinterfragt, wie diese Filme, ihre Mythen und Erzählungen wirken, ihre offenen Lügen und ihre versteckten Wahrheiten … und erzählt dabei von Anpassern, Fanatikern, Karrieristen, Opportunisten, Rebellen, Widerständlern, Überläufern, von Feiglingen und Mutigen, von Tätern und Opfern.

HITLERS HOLLYWOOD ist eine Produktion von LOOKS Filmproduktionen GmbH Berlin in Koproduktion mit arte und ZDF. Gefördert durch das Medienboard Berlin-Brandenburg, den Deutschen Filmförderfonds und Hessenfilm- und Medien.







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