Freitag, 17.11.2023, 20 Uhr

Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Korff: Die Rache der alten Ägypter 

Friedrich Wilhelm Korff: Die Rache der alten Ägypter. Erdbeben in der Pyramidologie. Wiederaufgefundene Musikalität in der Neigung der Pyramiden. Georg Olms 2021. 350 S. mit zahlreichen Abb. Ln 38,00 €

Was haben die Grifflöcher in der Nay-Flöte mit dem Pyramidenbau gemeinsam? Die auf der Nay-Flöte gespielten musikalischen Intervalle geben Aufschluss über die architektonischen Proportionen der Pyramiden, wie F. W. Korff in dem vorliegenden Band  zeigt. Unter Rückbezug auf Flinders Petrie und Dieter Arnold und mit Hilfe der Nay-Flöte und des Pascalschen Dreiecks berechnet Korff die exakten Höhen und die Neigungswinkel bei 28 Pyramiden und macht dabei auf Messungenauigkeiten aufmerksam, die seit Napoleons Ägyptenfeldzug nicht hinterfragt bzw. korrigiert worden sind. Man sieht also: Die Übungsaufgabe Nr. 57 aus dem Papyrus Rhind wird gar nicht benötigt, um die Höhen der Pyramiden zu bestimmen. Man muss nur die Länge der Grundkante ermitteln, um die Höhe zu finden. Somit gelingt es Korff, die Vermutung Ludwig Borchardts, dass sich der Rücksprung aller ägyptischen Pyramiden durch das ägyptische Maß- und Messsystem ausdrücken lassen müsse, zu bestätigen.

Friedrich Wilhelm Korff wurde am 29. 12.1939 in Hohenlimburg geboren.
Studium der Germanistik und Philosophie an den Universitäten Basel und Heidelberg 1967 Promotion, 1974 Habilitation, ab 1978 Professur für Philosophie an der Universität Hannover, Spezialgebiete: Philosophie der Antike und des 19. Jahrhunderts, ab 1985 Forschungen zu Platons Musiktheorie
 
Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit ist Korff als Verfasser von literarischen Werken hervorgetreten. 1982 nahm er am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt teil. Friedrich Wilhelm Korff erhielt u.a. folgende Auszeichnungen: 1984 den Förderpreis zum Hermann-Hesse-Preis und 1985 den Niedersächsischen Kunstpreis für Literatur; im gleichen Jahr war er Fellow des Berliner Wissenschaftskollegs.

Weitere Tätigkeiten: Testpilot und Mitbegründer des „Deutschen Ultraleichtflugverbandes" (DULV). Der Umwelt verpflichtete Entwicklung leiser Ultraleichtflugzeuge (leiser Propeller 1985 an der TU Berlin). ). Ab 2003 Entwicklung eines Flugzeugs, Antrieb zuerst mit Dieselmotor und dann mit Brennstoffzelle

Publikationen (Auswahl):

Friedrich Wilhelm Korff: Diastole und Systole. Zum Thema Jean Paul und Adalber Stifter. Bern 1969

Friedrich Wilhelm Korff: Der Katarakt von San Miguel. 24 Geschichten. Rogner & Bernhard 1974. 194 S. Ln

---, Auswege. Erzählungen. Hanser 1983. 201 S. Ln

„In vielen seiner Geschichten hat Korff mit fast schlafwandlerischer Sicherheit die Stelle getroffen, wo die durch vernünftige Erklärungen ausschöpfbare Welt unmerklich in die Welt des Phantastischen übergeht.“ Lothar Beier

„Es entsteht ein Sog des Irrationalen, der sich als plötzliches Erschrecken vor einer rätselhaften Wirklichkeit dem Leser mitteilt.“ Manfred Durzak

---, Drachentanz. Ein Fliegerbuch. Hanser 1981. 130 S. Ln

---, Der komische Kierkegaard. Frommann-Holzboog 1982. 149 S. Ln

---, Der Klang der Pyramiden. Platon und die Cheopspyramide – das enträtselte Weltwunder. 2. Aufl. Olms 2009. 324 S. mit Falttafel und CD. Ln

---, Das musikalische Aufbauprinzip der ägyptischen Pyramiden. Ein Nachruf auf die zeitgenössische deutsche Ägyptologie. Olms 2015. 310 S. mit zahlr. Abb. Ln

Friedrich Wilhelm Korff: Der stille Katarakt, in: »GEGEN UNENDLICH. Phantastische Geschichten«, Ausgabe 14, Murnau 2018, S. 159ff

Hans Lenk und Bernd Thum (Hrsg.): Sprachen der Philosophie. Symposion für Friedrich Wilhelm Korff. Matthes & Seitz 2001. 302 S. Ln

Festschrift zum Ehrensymposium für Friedrich Wilhelm Korff an der Universität Karlsruhe ,Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften vom 12. und 13. Februar 2000

Mit dem Aufsatz von Friedrich Wilhelm Korff: Platons Sprache der Musik. „Epinomis 990 E“ in neuem Licht auf den Seiten 21 bis 34

und

mit Aufsätzen von Odo Marquard, Wolfgang Röd, Gerd-Günther Grau,Gert Ueding, Güntther Patzig, Hermann Lübbe u.a.

„Für die Philosophen gilt das gleiche wie für die Historiker. Zuerst müssen sie Schriftsteller sein, dann kann über alles andere geredet werden. Marquard, Albert, Blumenberg, Korff sind für jeden Leser legitimiert.“ Johannes Gross FAZ 1999

Friedrich Wilhelm Korff (Mitherausgeber): Historisches Wörterbuch der Rhetorik. Tübingen, 1992ff

Die Bibliografie wird noch ergänzt. Die aufgeführten Bücher sind vorhanden, z. Tl. antiquarisch und von Friedrich Wilhelm Korff signiert.