Dienstag, 23.01.2024, 20 Uhr

Prof. Dr. Jan Dietrich: Was heißt "Hebräisches Denken"? Dentypen und ihre kulturtragende Rolle im alten Israel (mit Lichtbildern)
 
Mit „Was heißt Denken?“ betitelte Martin Heidegger zwei Vorlesungen und später sein gleichnamiges Buch. Seine spezifische Philosophie geht – wie so viele andere Philosophien – davon aus, dass das Denken überall gleich sei oder sein sollte. Denken ist aber auch kulturell geprägt und kann je nach Kultur unterschiedlich sein. Wo stehen wir mit dem Alten Testament, wenn wir es auf seine Denkweisen hin befragen? Ein neues Interesse an der denkgeschichtlichen Einordnung der alten Hochkulturen blüht in den letzten Jahren auf, und so ist auch die lange Zeit vernachlässigte Frage nach einem „Hebräischen Denken“ im Kontext der Denkweisen Ägyptens, Mesopotamiens und Griechenlands neu zu stellen. Die Frage, wie gedacht wird und wie verschiedene hebräische Denkweisen typologisch und historisch im Kontext der Antike einzuordnen sind, wird uns in diesem Vortrag beschäftigen.

Grundlage des Vortrags ist das folgende Buch:

Jan Dietrich: Hebräisches Denken. Denkgeschichte und Denkweisen des Alten Testaments. (Biblisch-Theologische Studien 191). Vandenhoeck & Ruprecht 2022. 237 S. Kart. 19,00 €


Die wichtigsten Lebensstationen von Jan Dietrich:

  • 1996-2002 Studium der Evangelischen Theologie, Geschichte, Philosophie und Pädagogik an den Universitäten Tübingen und Cambridge

  • 2009 Promotion und Habilitation (2016) im Fach Altes Testament an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig

  • 2012-2018 Associate Professor und Professor (2018-2020) für Altes Testament an der Universität Aarhus, Dänemark

  • seit 2020 Professor für Literatur- und Religionsgeschichte des Alten Testaments an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn