Samstag, 12.11.2022, 17 Uhr

Otto Pankok: Landschaften. Frühe Radierungen aus den Jahren 1920 - 1930 (Ausstellungseröffnung)
 
In der Ausstellung - in drei Räumen im Untergeschoss - werden ORadierungen Pankoks aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts gezeigt. Es sind signierte Handabzüge in kleinen Auflagen, die sich in bemerkenswert gutem Zustand befinden.

Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den frühen Arbeiten Pankoks, die während seines Aufentalts in Positano entstanden sind und den urwüchsigen Zustand der Landschaft mit expressionistischen Mitteln einfangen.

Erarbeitet wurde die Ausstellung in enger Zusammenarbeit mit der Otto Pankok-Stiftung, wie das schon in der ersten Pankok-Ausstellung 2012 der Fall war. 

Im Rahmen der Ausstellung wird es verschiedene Veranstaltungen zu Pankok und seinem Umfeld geben. Die erste Veranstaltung in diesem Zusammenhang war der Vortrag von Frau Prof. Gertrude Cepl-Kaufmann über die Künstlerkolonie Positano, den sie im Juni 2022 in der Buchhandlung gehalten hat. 

Otto Pankok
 (1893 – 1966) war Mitglied in den Künstlervereinigungen „Aktivistenbund 1919“, „Das Ey“ und „Das Junge Rheinland“.

1933 – 34 entstanden die 60 Kohlezeichnungen des Zyklusses „Die Passion“. 1936 erschien dieser Zyklus als Buch bei Kiepenheuer. 1937 wurde das Buch beschlagnahmt, und Otto Pankok erhielt Malverbot.

Von 1947 bis 1958 war Otto Pankok Professor an der Kunstakademie Düsseldorf.

Otto Pankoks Lebenswerk umfasst über 6000 Kohlezeichnungen, fast 800 Holzschnitte, über 800 Radierungen, ungefähr 500 Lithographien, Steinschnitte und Monotypien, und über 200 Plastiken.

Er ist einer der wichtigsten Künstler des expressiven Realismus in Deutschland. In stilistischer Hinsicht entfaltet sich seine Arbeit zunächst im Einklang mit der Malerei des 19. Jahrhunderts (Jean-François Millet) und steht dann dem Postimpressionismus eines Van Gogh sehr nah.

Nach dem ersten Weltkrieg ist eine kurze Weile der Einfluss des Expressionismus für Pankoks Kunst prägend. In den Zwanzigern findet er nach und nach seine eigene bildnerische Sprache: Inhalte sind ihm wichtiger als stilistische Experimente, die Botschaft ist der Form übergeordnet. Seine Arbeiten reflektieren zwar einige der wichtigsten ästhetischen Entwicklungen seiner Zeit, lassen sich aber keiner bestimmten Richtung zuordnen. Pankok ist als Maler ein Einzelgänger, der unentwegt seine eigene Sprache ausbildet.

Mensch, Tier und Landschaft - ursprünglich und unverfälscht - bilden abwechselnd die Motive in Pankoks Arbeiten und stellen seine andauernd neu zelebrierte Auseinandersetzung mit der Schöpfung dar. Pankok stellt den Menschen und seine Würde in das Zentrum seiner Kunst. Sein Mitgefühl gilt den Verachteten, den Unterdrückten und den Verfolgten. Sein Schaffen reagiert sensibel und prompt auf die historischen und politischen Ereignisse seiner Zeit, sein Werk ist engagiert und humanistisch.
Arbeiten Pankoks zu diesen Themen sind während der Ausstellung in einer Mappe zu sehen.

Dauer der Ausstellung: 12. November 2022 bis 15. März 2023