Dienstag, 12.10.2021, 20 Uhr

Andreas Platthaus: Lyonel Feininger. Porträt eines Lebens (Vortrag mit Lichtbildern)

Andreas Platthaus: Lyonel Feininger. Porträt eines Lebens. Rowohlt 2015. 448 S. mit zahlreichen Abb. Geb. 28,00 €

Er prägte das von Walter Gropius gegründete Bauhaus, dem er als einziger Meister vom ersten bis zum letzten Tag angehörte – von 1919 bis zur Auflösung durch die Nationalsozialisten 1933 –, wie kaum ein Zweiter. Mit seinen Freunden Paul Klee und Wassily Kandinsky revolutionierte er die Kunst. Später wurde er so populär und von der Alltagskultur eingemeindet, dass man Bilder von ihm als Plakate bei einem großen schwedischen Möbelhaus kaufen konnte: Lyonel Feininger. 1871 in New York geboren, hielt er sich von seinem siebzehnten Lebensjahr an fast ein halbes Jahrhundert lang in Deutschland auf. Den Großteil dieser Zeit verbrachte er in Berlin, wo sich auch die rätselhaftesten Episoden seines Lebens abspielten. Warum blieb er, obwohl als «feindlicher Ausländer» registriert, während des Ersten Weltkriegs? Und warum verließ er, obwohl mit einer Jüdin verheiratet und Vater dreier Söhne, Nazi-Deutschland erst 1937? In der Persönlichkeit des Malers spiegelt sich das Dilemma einer doppelten Exil-Existenz im 20. Jahrhundert.

Andreas Platthaus, der für dieses Buch zahlreiche Archivbestände auswerten konnte, erzählt das Leben eines Mannes, der sich im steten Zwiespalt zwischen amerikanischem und deutschem Selbstverständnis befand.

Andreas Platthaus, geboren 1966 in Aachen, hat Philosophie, Rhetorik und Geschichte studiert. Er leitet das Ressort «Literatur und literarisches Leben» der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», für die er seit 1992 schreibt, und ist Autor zahlreicher Bücher, darunter die große Darstellung der Völkerschlacht bei Leipzig, «1813», die lange auf der «Spiegel»-Bestsellerliste stand, und das Amerika-Porträt «Auf den Palisaden». Andreas Platthaus lebt in Leipzig und Frankfurt am Main.

Einige weitere Bücher von Andreas Platthaus:

Auf den Palisaden. Amerikanisches Tagebuch. Rowohlt 2020. 416 S. Geb. 24,00 €

Das Buch über Feininger verdankt wichtige Impulse und auch die nötige Zeit zur teilweisen Ausarbeitung seinem Aufenthalt im Thomas Mann-Haus in Pacific Palisades. Über den Aufenthalt gibt er sich Rechenschaft in diesem Tagebuch, das mich sehr beeindruckt. Es ist aus meiner Sicht Pflichtlektüre für alle, die sich mit Thomas Mann beschäftigen, mit seiner Zeit im Exil. Ich bewundere die Wahrnehmungsvielfalt von Andreas Platthaus und bin begeistert von der Weise, wie er das Wahrgenommene in Sprache umsetzen kann. Ihn einzuladen ist ein würdiger Beitrag einer Buchhandlung, die ihren Sitz auf der Thomas Mann-Straße hat und ein umfangreiches Sortiment zu Thomas Mann führt.



Der Krieg nach dem Krieg. Deutschland zwischen Revolution und Versailles 1918/19. Rowohlt 2018. 448 S. Geb. 26,00 €

1813. Die Völkerschlacht und das Ende der alten Welt. Vier Tage, die die Welt veränderten. Rowohlt 2013. 480 S. mit zahlr. Abb. Geb. 24,95 € / Kart. 12,99 €

Freispiel. Eine deutsch-deutsche Geschichte. Roman. Rowohlt 2011. 208 S. Kart. 8,99 €

Das geht ins Auge. Geschichten der Karrikatur. Die Andere Bibliothek 2016. 480 S. mit Abb. 42,00 €

Die 101 wichtigsten Fragen - Comics und Manga. Beck 2008. 156 S. mit Abb. Kart. 9,95 €

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