Donnerstag, 25.09.2025, 20 Uhr
NACH EDEN - Daniela Seel stellt ihr Gedicht vor
Daniela Seel: NACH EDEN. Gedicht. Suhrkamp 2024. 93 S. Geb. 22,00 €
Dieses Buch steht unter den 10 Empfehlungen 2025 der deutschsprachigen Lyrik, die alljährlich zum Welttag der Poesie am 21. März bekanntgegeben werden. Es ist dies ein gemeinsames Projekt der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Stiftung Lyrik Kabinett, dem Haus für Poesie, dem Deutschen Bibliotheksverband und dem Deutschen Literaturfonds.
Daniela Seels Lyrikband ist eine Empfehlung von Marie Luise Knott. Sie begründet ihre Empfehlung mit folgenden Worten:
„Endlich ist er da, der neue Band von Daniela Seel – ein Langgedicht, das drängende Themen unserer Zeit ins Bild setzt: Bedrohung der Artenvielfalt, Mutterschaft, die Gefährdung des Planeten, die Schönheit des Hierseins und die eigenen existenziellen Zweifel. In Anlehnung an Immanuel Kant sieht Seel Evas »Vertreibung« als einen Auszug: »Der Ausgang des Menschen in die Zeit.« Und in die Verantwortung. Viele Texte im Band sind Anrufungen: »Sing mir, Walgesicht, von beinahe lichtlos / dich nährenden Tiefseegärten, vom Atem / in deinen Adern, vom Mikroplastik, wieg mich / in deinem uralten Wachen.« Bildmächtig, konkret und vieltönend zugleich verbindet der Klang hier, was der Kopf oft scheidet. Gedanken, Geschichten und Stimmen kommen und gehen, wie der Atem, das Maß unserer Zeit. Recherchen zum NS-Kindermord mischen sich hinein, auch Erfahrungen von Fehlgeburten, Fetzen von Kindergesprächen. Nach Eden ist durchtränkt von einem irdischen Durst. Das macht seinen großen Zauber aus.“
Daniela Seel, geb. 1974 in Frankfurt am Main, lebt als Autorin, Übersetzerin und Verlegerin von kookbooks in Berlin. Sie veröffentlichte die Gedichtbände „ich kann diese stelle nicht wiederfinden“, „was weißt du schon von prärie“ und „Auszug aus Eden“, sowie gemeinsam mit Frank Kaspar das Radiofeature „was weißt du schon von prärie“. Für ihre Arbeiten wurde sie vielfach ausgezeichnet, und ihre Gedichte wurden in mehrere Sprachen übersetzt.
Auszeichnungen
- 2006 Förderpreis des Kurt-Wolff-Preises für ihren Verlag kookbooks für ihren Verlag
- 2007 Förderpreis des Horst-Bienek-Preises für Lyrik
- 2008 Arbeitsstipendium des Berliner Senats
- 2011 Förderpreis des Friedrich-Hölderlin-Preises der Stadt Bad Homburg
- 2011 Förderpreis des Ernst-Meister-Preises für Lyrik der Stadt Hagen
- 2011 Kunstpreis Literatur der Land Brandenburg Lotto GmbH[6]
- 2012 Stipendium der Stiftung Brandenburger Tor für einen Aufenthalt in Split
- 2014 Stipendiatin des Writer-in-Residence-Programms des Goethe-Instituts in Reykjavík
- 2015 Arbeits- und Recherchestipendium des Berliner Senats
- 2015 Villa Aurora Fellow
- 2016 Arbeitsstipendium im Künstlerhof Schreyahn
- 2017 Mondseer Lyrikpreis[7]
- 2019 Spitzenpreis beim 1. Deutschen Verlagspreis für ihren Verlag
- 2023 Heimrad-Bäcker-Preis[8]
- 2023 Stipendium des Deutschen Literaturfonds[9]
- 2024 Alfred-Kolleritsch-Würdigungspreis der Stadt Graz
- 2025 Kleist-Preis
Zu NACH EDEN:
„Ein Langgedicht, das uns den Einzug ins Leben lehrt.“ Peter Neumann, DIE ZEIT
„Welthaltiger kann Lyrik heute kaum sein. Mit ungewöhnlichen Versen und neuen Verben führt Seel von der Hexenverbrennung bis zur Umweltzerstörung.“ Björn Hayer, Berliner Zeitung
„Falls wir von Kunst Trost oder Freiheit erwarten dürfen, weist dieses paradox schöne Langgedichte ins Offene.“ Angelika Overath, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Die Lesung von Daniela Seel findet im Rahmen der Lyrik-Empfehlungen statt. Wir danken für die finanzielle Unterstützung. www.lyrik-empfehlungen.de.