Donnerstag, 01.12.2022, 20 Uhr

Peter Kurzeck: Und wo mein Haus? - vorgestellt von Rudi Deuble, dem Herausgeber des Buches
 
Peter Kurzeck: Und wo mein Haus? Roman. Aus dem Nachlass herausgegeben von Rudi Deuble. Schöffling 2022. 173 S. Geb. 24,00 €

Als Peter Kurzeck 2013 mit 70 Jahren in Frankfurt am Main verstarb, waren fünf Bände seines Roman-Zyklus' "Das alte Jahrhundert" erschienen. Aus dem ursprünglich geplanten Nachwort für die Erzählung "Mein Bahnhofsviertel", war buchstäblich unter der Hand der Plan einer großen, 12-bändigen autobiografisch-poetischen Chronik entstanden, in der die "ganze Gegend, die Zeit", d.h. seine Gegend, seine Zeit erzählt werden sollte. Aus Kurzecks Nachlaß ist jetzt im Schöffling Verlag das Fragment des geplanten achten Bandes erschienen: "Und wo mein Haus?" Frankfurt am Main, Gießen, Staufenberg. Die Zeit vor der Währungsreform, die 50er und 60er Jahre und die Erzählzeit, die frühen 80er. Wie er als Kind mit der Mutter durch die Gießener Trümmerlandschaft geht. Die Displaced Persons in den Labor Service Companies im Depot der US-Army. Die Pendler in den Zügen auf dem Weg nach Frankfurt. Der Gießener Bahnhof und die rastlose Modernisierung.

Rudi Deuble war viele Jahre Lektor Peter Kurzecks beim Stroemfeld Verlag und ist Herausgeber von "Und wo mein Haus?". Er wird aus dem Buch lesen und über Kurzecks Projekt "Das alte Jahrhundert" und die Arbeit am Nachlaß sprechen.

Andreas Platthaus schreibt am 1. September 2022 eine ausführliche Rezension dieses Bandes unter dem Titel: "Keine Einzelheit je vergessen. Großes Glück der deutschen Literatur: Mit Und wo mein Haus? - Kde domov muj erscheint ein weiterer Nachlassroman von Peter Kurzeck". Und in der Rezension heißt es, die ausgeschriebenen Passagen gehörten zum Besten, was Kurzeck überhaupt geschrieben habe.

Eine Welt ohne Kurzeck ist, nachdem man ihn kennt, nicht mehr denkbar. Die Welt bekommt seinen Ton.“ Andreas Maier

„Was Kurzeck hier an Erinnerungsarbeit leistet, ist einmal mehr grandios, [...] all das in seinem bekannt kurzatmigen Prosasound mit den vielen elliptischen Sätzen.“ Gerrit Bartels, Der Tagesspiegel

„In den [ersten] hundert Seiten steckt alles, was Kurzecks Sonderstellung in der deutschen Literaturgeschichte ausmacht: sein unnachahmlicher Gedanken- und Assoziationsfluss [...] und eine [...] rücksichtslose [...] Selbstanalyse.“ Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Auch in diesem Band [gibt es] jene sanfte Melancholie, die dem Erinnernden eigen ist. So wird Kurzeck zum Bewahrer des Schwindenden, zum Chronisten.“ Ulrich Rüdenauer, Deutschlandfunk Büchermarkt

„[...] und es muss gesagt werden, dass dieses Fragment zu den schönsten Texten gehört, die Peter Kurzeck je geschrieben hat [...].“ Christoph Schröder, ZEIT online

„Von den Überlebenden, von der Heimatlosigkeit: Peter Kurzecks Romanfragment Und wo mein Haus? ist ergreifend und sehr aktuell.“ Claus-Jürgen Göpfert, Frankfurter Rundschau

„Kurzecks Erinnerungen verdichten sich [...] in einen grandiosen Lesesog.“ Joachim Dicks, NDR

„Der Band sollte zur Pflichtlektüre in Schulen werden, hier erfährt man mehr zur Lebenswelt von Vertriebenen und ›Displaced Persons‹, als es der Unterricht je vermitteln kann.“ Dagmar Klein, Gießener Allgemeine



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